Gesundheit beim Hund

Gesundheit beim Hund

In dieser Rubrik stehen Beiträge zum Thema Gesundheit beim Hund - Hundeernährung. Nicht nur WAS gefüttert wird ist wichtig, sondern auch WIE gefüttert wird, ist entscheidend für die Gesundheit unseres Hundes.

 

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4 thoughts on “Gesundheit beim Hund”

  1. Nach langer Zeit endlich mal wieder ein Beitrag zum Thema Ernährung. Bevor ich auf die eigentliche Nahrung eingehe, wollte ich noch etwas zu dem Punkt schreiben, wie dem Hund Futter angeboten werden sollte. Das Thema Umgebungsbereicherung steht heute an:

    Environmental Enrichment in der modernen Hundehaltung – Natural Dogmanship

    Hier geht es um die ganzheitliche Betrachtungsweise des Hundes und soziales Lernen. Unser Hund wird unter Berücksichtigung seiner Instinktveranlagung jagdlich mit Nahrungssuche beschäftigt. Environmental Enrichment – es wird für ihn eine Ersatzjagd mit dem Sozialpartner Mensch creiert. Bewusst geht es nicht um Leckerchentraining und somit instrumentelle Konditionierung, wo über einen gewissen Zeitraum für erwünschtes Verhalten eine Belohnung gegeben wird, sondern es geht um eine gemeinsame Jagd, die Mensch und Hund im Team durchführen. Aufbau von Teamarbeit und Kontrolle, Lernen mit Sozialbezug und Vorbildverhalten, Treiben, Fährten und Beute finden. Besitz freiwillig abgeben, gemeinsam für den Hund sinnvolle Dinge tun und Spaß miteinander haben. Die Bedürfnisse des Sozialpartners Hund kennen und kommunizieren. Wobei es hier nicht nur um einseitige Kommunikation von Mensch zu Hund geht und der Hund tun muss, was der Mensch von ihm abverlangt, sondern auch die Wahrnehmung der Kommunikation des Hundes zum Menschen. Also auch Respekt vor dem Individuum Hund und das kennen lernen seiner Bedürfnisse und seiner Vorlieben (primäre Beziehung).
    Ein Beispiel: Treibball ist ein toller neuer Hundesport, der besonders für Hütehunde eine richtig gute und artgerechte Beschäftigung darstellt. Möchte ich jetzt jedoch mit einem Herdenschutzhund Bälle treiben, kann es sein, das dieser diese Idee wirklich dumm findet. Er ist genetisch bedingt einfach ein ruhigerer Vertreter, der es wahrscheinlich albern finden wird, hinter Bällen her zurennen. Berücksichtige ich die Kommunikation dieses Hundes nicht, kommt es zwangsläufig zu Missverständnissen, Frust, Diskussionen und tut der Beziehung zwischen Mensch und Hund nicht gut.
    Es gibt also bei ND eine Ersatzbeute (Futterbeutel, auch mehrere) in der sich das richtige Hundfutter befindet. Diese Futterbeutel werden z.B. versteckt, auf Bäume gehängt, vergraben, offen ausgelegt, an einer Schnur gezogen, einfach geworfen – die Varianten sind vielfältig. Diese Beutel sind die Beute, um die es Mensch und Hund geht – und nur um die! Nicht um Hasen, Eichhörnchen oder Rehe. Auch nicht um die Beute anderer Hunde. So wird Kontrolle über den Hund mit Spaß und nicht mit Verboten, Druck oder gar körperlichen Schmerzen aufgebaut. Der Mensch ist lediglich der Spielemanager, der die Regeln der Jagd bestimmt.
    Und nach der gemeinsamen Jagd wird die Beute geteilt, wie auch in der Natur Beute draußen, wo sie erlegt wurde, gefressen wird. Keine Sozialhilfe (Napffütterung) für den Hund, wo er gratis sein Futter auf dem Silbertablett im Napf vorgesetzt bekommt, sondern eine reelle Ersatzjagd, die den natürlichen Bedürfnissen des Hundes entspricht. Die gemeinsame, artgerechte Beschäftigung ist ein großer Teil von Natural Dogmanship, da unter anderem auch darüber der Status in der Gruppe (Rudel) und Beziehung untereinander geklärt wird. z.B.
    geht es darum, wo die Jagd stattfindet (schwierige Umfelder z.B. jagdliche Ablenkungsreize, territoriale Ablenkungsreize)
    – wann sie startet (warten lernen, Selbstbeherrschung)
    gemeinsame Erfolgserlebnisse stärken den Rudelverbund, bewirken ein gutes Gefühl beim Hund (Stolz) und geben auch ein gutes Körpergefühl (Fertigkeiten üben)
    wer erhält die Beute? In der Regel der Ranghöchste. Gibt der Hund die Beute nicht freiwillig ab, gibt es Unklarheiten in der Beziehung und Diskussionspunkte, die man dann genauer betrachten müsste.

    So wird bei der gemeinsamen Aktivität auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet: Wir jagen und erlegen Beute und wenn wir gemeinsam bei der Jagd erfolgreich waren, wird nach der gemeinsamen Jagd die Beute geteilt. So hat man einen ganz natürlichen biologischen Ablauf. Der Körper des Hundes ist durch die gemeinsame jagdliche Aktivität auf die Nahrungsaufnahme vorbereitet worden und kann nach getaner Arbeit seine Beute (Futter) optimal verwerten (siehe Abschnitt Nahrungssuchverhalten) und ist nach dieser jagdlichen Aktion auch mental zufrieden. Emotionale und soziale Gesundheit sind für den Hund ebenso wichtig wie für uns Menschen.

  2. Futterbeschaffung und Nahrungssuchverhalten:

    Der Beweggrund für natürliche jagdliche Aktivität ist der Hunger. Dabei spielt auch das Riechzentrum und das limbische System eine entscheidende Rolle. Das Riechzentrum gibt bei Wahrnehmung von markanten, attraktiven Gerüchen Impulse an das limbische System, das auch maßgebend für das Verhalten des Hundes/Wolfes zuständig ist.
    Gibt es, während der Hund/Wolf in Bewegung ist, eine geruchliche Wahrnehmung – damit ist der Startschuss zur aktiven Nahrungssuche gefallen. Während der Nahrungssuche/Jagd werden verschiedene Hormone freigesetzt.
    Dopamin spielt eine entscheidende Rolle, körpereigene Opiate machen den Hund unempfindlich. Durch die Bewegung gelangt vermehrt Sauerstoff in den Körper, die Durchblutung einzelner Körperregionen wird verbessert, Muskeln werden besser durchblutet, das Blut wird ausreichend mit Sauerstoff versorgt, der Herzschlag wird beschleunigt, das Lungenvolumen wird vergrößert. Adrenalin und Cortisol sorgen unter anderem für Konzentration und Höchstleistung. Cortisol ist ein Steroidhormon der Nebennierenrinde. Während dieses Vorgangs ist der komplette Organismus des Hundes/Wolfes auf jagdliche Aktivität eingestellt, der Verdauungstrakt läuft während dessen auf Minimalfunktion. Als Stresshormon vermittelt Adrenalin unter anderem auch die Hemmung der Magen-Darm-Funktion.

    Nahrungsaufnahmeverhalten / Beuteverhalten:

    Bei der natürlichen Nahrungsaufnahme beginnt bereits beim Zerkleinern der Beute der erste Schritt zur Verdauung. Der Verdauungstrakt, der aufgrund der jagdlichen Aktivität, brach lag, wird nun aktiviert, nachdem Beute erlegt wurde. Sie wird in Stücke gerissen, es wird gefressen und geknabbert. Der Ranghöchste ist für die Sicherheit des Rudels zuständig und muss daher bei Kräften bleiben. Deshalb steht nur ihm zu, zu entscheiden, ob er als erster die besten Stücke frisst oder ob eventuell auch ein Rangniedrigerer dieses Mal den Vortritt hat. In der Regel frisst der Ranghöchste, bis er genug hat, dann kommen die Rangniedrigeren. Das Futter wird auch als Statusymbol zur Kommunikation genutzt.Das Kauen der Beute dient ebenfalls als Beruhigungsmittel, da während des Kauens auch Hormone ausgeschüttet werden. Das Kauen harter Stücke wie Sehnen und Knochen dient als Zahlpflege. Auch das Beute fressen ist noch mit Anstrengung verbunden:
    Knochen brechen
    Fell und Fleisch von einem Kadaver zerren
    Kauen und zermahlen

    Können diese natürlichen Verhaltensweisen nicht mehr gezeigt werden, kann es zu Verhaltensproblemen wie z.B.
    Stereotypien,
    Automutilationen,
    Hyperaktivität,
    Hypoaktivität,
    redirektives Verhalten führen.

    Die Jagd ist also auch ein sozialer Prozess. Es geht um Gemeinsamkeit, Teamarbeit, Überlebenstraining, Erfolgsstrategien, Bedürfnisbefriedigung, Erfolg haben, Hierarchien, etc.

    Jetzt komme ich also zum Kern des Vergleiches Nahrungssuchverhalten und Nahrungsaufnahmeverhalten vom Wolf oder frei lebenden Hunden und unseren Haushunden, die mit uns gemeinsam in dieser Gesellschaft leben:
    Environmental Enrichment – Bereicherung der Lebensumgebung unserer Hunde.
    mehr beim nächsten Mal……

  3. In diesem Kapitel möchte ich über das Thema ganzheitliche Gesundheit und Ernährung beim Hund schreiben. Wir kennen über 40.000 Krankheiten, aber wir haben nur eine Gesundheit. Diese möchte ich noch unterteilen in verschiedene Bereiche: körperliche Gesundheit, soziale Gesundheit und finanzielle (existenzielle) Gesundheit. Nur wenn alle drei Bereiche für Individuen ausgewogen und gesichert sind, geht es ihnen wirklich gut.

    Das heißt:

    1. körperliche Gesundheit – der Körper ist in einem guten Zustand, Herz-Kreislaufsystem funktioniert gut, unsere Zellen sind optimal versorgt und geschützt, die Verdauung klappt ohne Probleme. Wenn wir körperlich krank sind, hat es eine körperliche Ursache. Wir haben Schmerzen, es geht uns nicht gut. Organe sind krank, unser Körper streikt.
    2. soziale Gesundheit – wir leben in einem intakten sozialen Konstrukt, in dem wir uns verstanden fühlen, so wie wir sind. Ängste und Bedürfnisse werden wahr genommen. Fühlen wir uns nutzlos und nicht verstanden, entstehen sehr leicht psychische, aber auch organische Krankheiten.
    3. Materielle Gesundheit – wir sind finanziell abgesichert, haben ein Dach über dem Kopf und der Kühlschrank ist voll. Unser Hund leidet in der Regel keinen existenziellen Hunger, er muss nicht für sein Futter, und somit Überleben, gegen Artgenossen kämpfen. Aber was war in der Welpenzeit? Hatte die Mutter genug Zitzen für die Anzahl der Welpen? Oder musste er in der Hundegruppe um Essen kämpfen? Oder belasten ihn andere existenzielle Ängste.

    Über die beiden ersten Formen der Gesundheit möchte ich hier schreiben, denn die soziale und die körperliche Gesundheit hängen sehr stark miteinander zusammen. Dass wir unseren Hund nicht verhungern lassen, brauche ich nicht extra zu erwähnen. Es reicht aber auch nicht aus, den Hund lediglich gesund zu ernähren. Sind die sozialen Komponenten nicht vorhanden und er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut (Überforderung, Stress, Ängste, Frust, Leistungsdruck, Bedürfnisse werden nicht gesehen), können auch da Verhaltensauffälligkeiten mit Folge von organischen Krankheiten entstehen. z.B. der gute Spruch, „es geht mir an die Nieren“ besagt, dass die psychische Belastung körperliche Auswirkungen haben kann.
    Mehr beim nächsten Mal………..

  4. Folgender Artikel ist die Einleitung aus dem Buch „Risikofaktor Vitaminmangel“ von Andreas Jopp, Medizinjournalist mit Spezialgebiet Ernährungsforschung.

    Ich habe ihn in verschiedenen Vorträgen als sehr kompetenten Spezialisten kennen gelernt.
    Wenn man dies liest, braucht man nicht mehr darüber nachzudenken, was in Trockenfutter für unsere Hunde verarbeitet wird und was überhaupt noch an natürlichen Vitaminen vorhanden sein kann, wenn es bei 120°C erhitzt wird. Die Vitamine, die dann im Futter sind, werden synthetisch zugeführt. Aus verschiedenen Studien weiß man, dass synthetische Vitamine krebsfördernd sein können. Vitamine, Mineralien und Spurenelemente kommen in der Natur nie einzeln und losgelöst von anderen Co-Faktoren vor. So wirkt z.B. Calcium immer nur in Verbindung mit Magnesium. In der Humanmedizin weiß man inzwischen, dass das Gluten im Weizen Verklebungen im Darm zur Folge hat. Immer mehr Menschen reagieren mit Allergien, Verdauungsproblemen und einem nicht mehr intakten Immunsystem. Der Hundedarm ist noch viel weniger auf Getreideverdauung ausgerichtet, weil er einen kürzeren Darm hat und auf Eiweißverdauung spezialisiert ist. Getreide hat also im Hundefutter keine positive Wirkung, im Gegenteil.
    Also: Augen auf beim Futterkauf!!!
    Und wem es zu aufwendig ist, Futter selber frisch zuzubereiten, der sollte sich dann für ein kaltgepresstes Futter entscheiden und evtl. zusätzlich Mikronährstoffe geben.

    So, und jetzt zum Vorwort von Andreas Jopp aus Risikofaktor Vitaminmangel:

    Vitamin- und Mineralienmangel? Gibt es das heute noch? Ein Mangel im Überfluss? Nahrungsmittel aller Art, auch Obst und Gemüse werden in Hülle und Fülle angeboten. Die Supermärkte und Geschäfte quellen über. Verhungern wir etwa an vollen Töpfen? Tatsächlich nehmen zwischen 40% und 80% der Bevölkerung nicht einmal das Minimum der für die Gesundheit notwendigen Mengen an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen zu sich. Dies ist das traurige Ergebnis von Erhebungen, die an über 80.000 Menschen in Deutschland, Frankreich und den USA vorgenommen wurden. Mit einigen dieser sogenannten Mikronährstoffe, etwa Vitamin D, Folat, Jod und Selen, sind sogar weit über 90% der Bevölkerung unterversorgt.

    Trotzdem ist der weitaus größte Teil der Bevölkerung der festen Überzeugung, zumindest ihren Minimalbedarf an Mikronährstoffen über die Ernährung zu decken. Diese Fehlannahme führt zu gravierenden gesundheitlichen Folgen: 70% der heutigen Erkrankungen werden als ernährungsbedingt eingestuft. Sie können viel dagegen tun, indem sie selbst dafür sorgen, dass Ihr Stoffwechsel und Ihr Immunsystem mit Mikronährstoffen optimal funktioniert.

    Aber aufgepasst: Die Deckung des niedrigen Minimalbedarfs ist nicht gleichbedeutend mit einer optimalen Zufuhr, wie sie zum Zellschutz und für ein gut funktionierendes Immunsystem notwendig wäre, und wie sie über Jahrtausende in der Evolution bestanden hat. An alysiert man heute Lebensmittel, zeigt sich, wie groß der Mikronährstoffverlust durch Lagerung und Verarbeitung ist. Eine optimale Zufuhr kann mit diesen Lebensmitteln kaum noch erreicht werden. Langzeitbeobachtungen weisen nach, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und häufige Krebsarten um gut die Hälfte senken lässt, wenn zusätzlich Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E und Selen) und B-Vitamine – vor allem Folat – zugeführt werden. Die Behebung des Vitamin-D-Mangels vermindert zusätzlich bestimmte Krebserkrankungen und Osteoporose. Zusätzliches Folat und Vitamin B12 senken das Risiko für die Entwicklung von Demenz. So kann jeder Antioxidantien und Vitamine als Langzeit-Versicherungspolice für die eigene Gesundheit nutzen!

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