Für meine Kunden

Für meine Kunden:

Ich bin in diesem Jahr 10 Jahre selbständig.

Zeit über einige Dinge nachzudenken. Wenn ich die derzeitige Lage betrachte, bin ich einfach nur dankbar.

Es gibt viele schwierige Situationen für einen Hundeerziehungsberater:

Besonders, wenn die Problematik in der Familie meiner Kunden so gravierend ist, dass die Menschen sich von ihrem Hund trennen wollen. Die Belastung bei Mensch und Hund zu sehen, ist eine der schwierigsten Aufgaben für mich. Im Besonderen, weil der Hund keine Fürsprecher hat und er fast immer der Leidtragende ist. Unverschuldet in diese Situation gebracht, ist er, je nach Problematik, sehr häufig chancenlos.

Um so dankbarer bin ich für die Menschen, die ich begleiten darf. Die sich unsägliche Mühe geben, eine gute Beziehung zu ihrem Hund aufzubauen. Die Zeit und Energie investieren, erarbeitete Lösungsansätze umzusetzen, regelmässig über die Mensch-Hund Beziehung schauen lassen und die die kleine Hundeseele ein Hundeleben lang begleiten, unterstützen, fördern.  Die ihren Hund einfach nur lieben, ohne Bedingungen.

Vielen Dank, dass ich mit Euch arbeiten darf!!!

Eure Karin

Begrenzung versus Freiheit

Begrenzung versus Freiheit

"Der Hund muss doch noch Hund sein dürfen, er soll doch auch seine Freiheit genießen. Er muss nur kommen, wenn ich ihn rufe."

Das sind so die Standardsprüche vieler Hundehalter. Aber was bedeutet das eigentlich? Es ist eigentlich ein Widerspruch in sich!

Freiheit

Er muss nur kommen, wenn ich ihn rufe. Was hat das mit Freiheit zu tun. Wenn der Mensch das möchte, hört die Freiheit auf? Wo ist dann die Freiheit? Sie ist nur solange für den Hund vorhanden, wie wir es tolerieren. Passieren Dinge, die wir nicht möchten, ist es vorbei mir der Freiheit. Ist das tatsächlich Freiheit? Hätte er wirklich Freiheit, könnte er alles selbst entscheiden und managen. Dann müsste er auch nicht kommen, wenn wir ihn rufen. Das wäre Freiheit. Aber das wollen wir auch nicht.

Pflichten

Genießt er tatsächlich seine Freiheit? Oder bedeutet es eher die Wahrnehmung von Pflichten und Aufgaben? Dass er für Sicherheit sorgt, indem er unterwegs als erstes alle fremden Hunde und Menschen checkt. Oder überall sein Revier für die nachfolgenden Nahrungskonkurrenten markieren muss? Vielleicht auch für die Sicherheit der Kinder zuständig ist? Oder er seine Menschen beschützen muss? Oder, oder, oder. Also: Kann der Hund wirklich draußen seine Freiheit genießen? Oftmals bedeutet dies wirklich Stress für ihn, von wegen Freiheit genießen......

Hat er im Rudel Freiheit? Darf er da auf fremden Terrain sich von der Gruppe entfernen? Darf er da eigenständig agieren? Oder wird das vom Ranghöchsten entschieden und angeleitet? Ist es außerhalb der Gruppe für ihn alleine sicher?

Sicherheit

Vor einigen Jahren war ich mit meiner Kollegin Angelika auf einer kleinen Insel in Thailand. Dort lebte ein Hunderudel von 4 Hunden. 2 Rüden und 2 Hündinen. Die Rüden mochten sich nicht wirklich. Sie lagen innerhalb der Bungalowanlage immer an unterschiedlichen Orten. Die Hündinnen ebenfalls. Also auf geschütztem Terrain war die räumliche Nähe nicht so entscheidend. Es war halt sicher. Aber wenn die Hunde-Gruppe über die Insel zog, waren alle 4 unmittelbar zusammen. Für sich alleine wäre dort kein Hund sicher gewesen. Der ranghöchste Rüde hat geregelt. Er hatte auch diverse Löcher im Kopf von Kämpfen mit fremden Hunden. Jetzt kann sich jeder mal überlegen, wie es in der Realität aussieht, wenn wir mit Hund im Wald unterwegs sind........... Oftmals werden wir dann mit fremden Hunden konfrontiert, dann kommt lange nichts und dann kommt irgendwann ein Mensch. Zusammen unterwegs sein, sieht anders aus. Das heißt auch nicht, dass diese Hunde ihre Freiheit genießen. Eigentlich sind sie mutterseelenallein unterwegs, auf sich allein gestellt, weil die Menschen denken, es ist für sie ok. Aber welche Bedürfnisse hat eigentlich ein Hund?

Das größte Bedürfnis beim Hund ist Sicherheit. Fühlt er sich nicht sicher, kann er nicht fressen. Fühlt er sich nicht sicher, kann er sich nicht fortpflanzen. Und diese Sicherheit und Geborgenheit können wir Menschen auch beim Hund gewährleisten, wenn wir uns vor Augen führen, was es für ihn bedeutet.

Hund sein dürfen heißt also: Sich entspannt zurücklehnen können und Papa und Mama alles regeln lassen, so wie in einem Hunderudel auch das ranghöchste Paar alles für die Gruppe regeln würde.

Geborgenheit

Und es gibt Hunde, die es regelrecht genießen, wenn sie den Schutz und die Geborgenheit von den Menschen bekommen.

Ich habe diese Woche ein Foto zugesandt bekommen, wo man förmlich sieht, wie der Hund die Begrenzung durch Mama genießt. Er versenkt förmlich seinen Kopf in die Halskuhle von seiner Besitzerin, so genießt er diese Geborgenheit. Dieses Foto fand ich so selbsterklärend, dass ich direkt diesen Beitrag schreiben musste.

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Die meisten Hunde sind mit der Freiheit, die wir ihnen aufzwingen, so überfordert, dass der Stresspegel ins unermessliche steigt. Die Anzeichen werden nur selten wahrgenommen.

Begrenzung bedeutet die Wahrnehmung unser Elternrolle

Der Beginn von einer guten Beziehung und Erziehung ist Begrenzung. Kann man den Hund in der Wohnung nicht begrenzen, dann sicherlich nicht draußen, wenn es in seinen Augen kritisch wird.

Möchten wir gut erzogene Hunde, die sich an uns orientieren und unsere Signale befolgen und zu uns eine gute Beziehung und sichere Bindung haben, müssen wir uns das erarbeiten und unsere Elternrolle wahrnehmen.

Ich helfe Euch gerne dabei.

Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche

Eure Karin

artgerecht – der Art entsprechend

artgerecht - der Art entsprechend

Gestern bei facebook: ein gepostetes Foto mit Junghund, der einen Schnuller im Maul hat.

Kommentar der Besitzerin: Er liebt den Schnuller und ist im Zahnwechsel

Hier sollte man überlegen:

  • Was habe ich überhaupt für ein Tier? Beutegreifer
  • Wie sehen die Bedürfnisse dieses Tieres aus? Sicherheit, Verstanden werden, Wahrnehmung seiner Talente und Fähigkeiten, die gefördert werden sollten.
  • Welche Instinkte hat es?
  • Was braucht mein Tier (Sozialpartner) um glücklich zu sein?
  • Wie passt das mit meinen Vorstellungen überein?

Viele Menschen haben ihre Vorstellung, wie das Zusammenleben mit dem Hund aussehen soll. Wer fragt sich ernsthaft, was der Hund für Vorstellungen von seinem Leben mit uns hat? Der Hund hat sich nicht ausgesucht, bei uns zu leben. Wir haben ihn aus seinem Umfeld herausgerissen und zu uns genommen. Da sollte man auch erwarten können, dass Mensch sich Gedanken darüber macht, was er überhaupt für ein Tier hat. Es ist weder artgerecht, dem Hund aus modischen Gründen Mäntelchen anzuziehen, noch ihm einen Schnuller beim Zahnwechsel in den Mund zu stecken.

  • Es ist artgerecht, dass er jagt, denn jeder Hund ist ein Beutegreifer.
  • Es ist artgerecht, dass er eine gewisse Territorialität besitzt, auch wenn es für uns schonmal schwierig wird.
  • Es ist artgerecht, dass er nicht alle Hund toll findet.
  • Es ist artgerecht, dass er auf gewisse Außenreize reagiert.
  • Es ist artgerecht, wenn er Ochsenziemer, Nasenknorpel, Fellohren, Kopfhaut kaut, auch wenn wir es eklig finden.

Den Hund wie eine Puppe oder Baby zu behandeln heißt, den Charakter und die Natur des Hundes nicht wahrnehmen und annehmen wollen, weil es uns nicht passt. Gehen wir so mit einem Lebewesen um, von dem wir behaupten, dass wir es lieben? Den Hund für seine eigenen Zwecke zu Mißbrauchen, damit alle sagen: "Ist das süüüüüß!" finde ich eher abschreckend und traurig für den Hund.

Ich freue mich über die Mensch-Hund Teams, die etwas über ihren Hund lernen wollen, Kommunikation wahrnehmen wollen, ihn verstehen wollen und ihm ein wirklich artgerechtes Leben ermöglichen möchten (was in unserer Gesellschaft überhaupt möglich ist).

Anbei ein Bild von Spike, der auch als Bordeaux Dogge das Treiben eines Treibballes liebt (Treiben - Jagdsequenz). Ein artgerechter Jagdersatz, wo es um Teamarbeit und kontrollierte jagdliche Beschäftigung geht. Wo man Talent und Fähigkeiten fördert und was Hund und Mensch Spaß macht.

Wenn ein Hund jagdlich beschäftigt wird, wenn er artgerechte Dinge zu Kauen bekommt, wenn man sich mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzt und danach handelt:

Das ist für mich artgerechter Umgang, der Art entsprechend!

 

Regenwetter

Regenwetter

Heute ist mal wieder ein Sturmtief angekündigt und es regnet den ganzen Tag. Trotzdem wollte ich meinen Hunden in der Hundeschule netten Kontakt gönnen.

Da ich ja den Vorteil eines Vordaches auf meinem Hundeplatz habe, blieb ich unter dem trockenen Vordach und ließ die Hunde miteinander agieren.

Das Resultat war, dass die Hunde ebenfalls die ganze Zeit unter dem Vordach blieben und dort im sandigen Boden kuschelten und tobten. Es gab mal eine kurze Runde um meine Hütte, aber direkt waren sie wieder im Trockenen.

Klar müssen sie mal raus, es gibt auch Hunde, denen macht der Regen überhaupt nichts aus. Viele Hunde mögen Wasser und Schwimmen bei warmen Wetter. Sehr viele Hunde mögen aber Regen überhaupt nicht.

Also, habt kein schlechtes Gewissen, wenn Ihr bei dem Wetter nicht 2 Stunden mit dem Hund unterwegs seid. Euer Hund braucht es in diesem Wetter nicht. Manchmal ist weniger mehr.

Eure Karin

Die 7 Denkfehler in der Hundeerziehung

Die 7 Denkfehler in der Hundeerziehung

Ich bin viel im Netz unterwegs. Immer wieder sehe ich auch Angebote von Online-Hundetraining. "Online zum perfekten Hund." oder "Traumhundgenerator". Ich finde es schon wichtig, Informationen zu geben, das kann auch online passieren, aber die Mensch-Hund Beziehung sollte doch immer individuell betrachtet werden. Daher möchte ich hier einfach auf ein paar Aspekte hinweisen, die ich in meiner Hundeschule wichtig finde, zu vermitteln:

  1. Der Hund muss gehorchen und funktionieren.

    1. Ob der Hund meinen Signalen folgt, hat damit zu tun, ob er mich und meine Verhaltensweisen respektiert und sinnvoll findet, was ich ihm sage und beibringe.
    2. Wenn er sich verstanden fühlt, wird er sich eher am Menschen orientieren, als wenn keine Kommunikation zwischen Mensch und Hund stattfindet. Aber Kommunikation funktioniert nur beidseitig. Das heißt, ich als Mensch muss auch wahrnehmen, was der Hund mir signalisiert. Wenn ich das nicht annehmen möchte, muss ich mich nicht wundern, wenn der Hund eigenständig agiert.
    3. Kinder gehorchen auch nicht immer, ich auch nicht (zum Leidwesen meines Mannes). Die Hunde sind keine Maschinen, die auf Knopfdruck funktionieren. Ich kann als Besitzer das Beste dafür tun, dass die Beziehung stimmt und ich als Person für ihn wichtig bin. Bin ich ihm ein gutes Vorbild und hat er Vertrauen zu mir, ist ein guter Grundstein gelegt, dass er sich an mir orientiert. Ich kann ihm aber nicht etwas abverlangen, was ich selber nicht leisten kann, erst recht nicht, wenn ich in der Erziehung nicht klar und deutlich bin. Hört der Hund nicht auf meine Signale, kann ich mich erst einmal an die eigene Nase fassen.
  2. Wenn ich ihm Leckerchen gebe, liebt mich mein Hund und für ein Leckerchen macht er alles.

    1. Wie gut, dass Hundemütter wunderbar erzogene Junghunde haben, ohne je ein Leckerchen gegeben zu haben.
    2. Was ist ein Leckerchen im Vergleich zu einem dicken, gut riechenden und schnell flüchtendem Hasen? Außerdem kann er sich das Leckerchen auch noch später holen und der Futternapf steht ja auch noch bereit. Im Ernstfall wird der Hund sich sicherlich nicht für das Leckerchen entscheiden
    3. Den Menschen geht es ja inzwischen richtig schlecht, wenn man mal kein Leckkerchen in den Hund reinschieben kann. Ich habe gerade wiedere einen Hund erlebt, der so unter Strom stand, weil das Leckerchen nicht gegeben wurde. Dieser Stress war unbeschreiblich. "Bekomme ich kein Leckerchen, bin ich kein guter Hund." Er hat alles ausprobiert, was sonst funktionierte und war richtig verzweifelt. Seine Besitzerin war auch nicht entspannt. Erziehen wir so unsere Kinder und Sozialpartner? Wenn Du etwas tust, bekommst Du Geld? Geht mein Mann mit mir Essen und wir unterhalten uns nett, bezahle ich dafür?
    4. Wie oft habe ich schon erlebt, dass der Hundebesitzer abgemeldet war, wenn ich etwas zu Essen in der Hand hatte. Spricht das für die Mensch-Hund Beziehung?
    5. Diese Woche hatte ich einen jungen Hund bei mir, der mich anknurrte und die Zähne fletschte, weil er den Nasenknorpel nicht bekam, dessen er sich sooooo sicher war. Und immer mehr Menschen möchten mit ihren Hunden in die Therapiearbeit gehen. Dann stelle ich mir immer vor, was passiert, wenn ein kranker Patient ein Wurstbrot in der Hand hat und der Hund wird auf ihn losgelassen. Eigentlich unverantwortlich, oder?
  3. Der Hund muss doch frei laufen

    1. Klar kann der Hund ohne Leine laufen, wenn verschiedene Faktoren klar sind.
      1. Der Hund läuft entspannt bei dem Menschen und nicht 10 Meter voraus.
      2. Er geht nicht eigenständig jagen.
      3. Er geht nicht selbständig Menschen, Hunde, Radfahrer, Fußgänger checken.
      4. Er ist jederzeit in jeder Stresssituation nett und freundlich abrufbar.
      5. Ich kann ihn in jeder Situation ohne Leine führen.
    2. Kann der Hundebesitzer diese Dinge nicht alle mit ja beantworten, wäre doch ein wenig Kontrolle von Vorteil. 🙂
    3. Außerdem gibt es viele Menschen, die es nicht so spaßig finden, von fremden Hunden belästigt zu werden.
    4. Und es gibt auch viele Hundebesitzer, deren Hund es nicht toll findet, an der Leine Hundekontakt zu haben. Sind wir mit unserem Hund also respektvoll und tolerant unseren Mitmenschen gegenüber unterwegs, sollte man auch darauf Rücksicht nehmen.
  4. Wenn ich richtig laut werde, hört mein Hund - ich bin ja der Chef.

    1. Ich persönlich finde es traurig, wenn ein Hund aus Angst oder Schreck seinem Menschen "gehorcht". Ich möchte nicht, dass Hunde in meiner Hundeschule Angst vor ihren Menschen haben. Druck gehört bei mir nicht zur Ausbildungsstrategie, sondern ich bringe den Menschen Führungsqualitäten bei. Ja, es dauert länger, ist aber viel nachhaltiger und die Vertrauensbasis zum Menschen wird nicht erschüttert. ....und erziehen ist nicht das Beibringen von Tricks!!! Erziehung hat immer mit Beziehung zu tun!
  5. Mein Hund muss andere Hunde toll finden

    1. Warum? In der Natur würde er auch nicht permanent auf andere rudelfremde Artgenossen treffen.
    2. Wir mögen auch nicht alle Menschen und haben auch oft gern einfach unsere Ruhe in der eigenen Familie.
    3. Wichtig finde ich, dass man Hundekontakt kontrolliert begleitet und nicht einfach die Hunde aufeinander zustürmen lässt und nach mir die Sintflut, die klären es schon untereinander. Tun sie ja auch, kann dann nur mal blutig enden. Ist es tatsächlich das, was wir wollen?
  6. Ein 2. Hund löst die Probleme mit dem Ersthund

    1. Schön wär's. Leider zeigt die Erfahrung, dass es genau anders ist.
    2. In der Regel schaut sich der 2. Hund die Verhaltensweisen des älteren und erfahreneren Hundes ab. Also hat man die Probleme im Doppelpack.
    3. Was die meisten unterschätzen ist die Interaktion beider Hunde miteinander. Sie stimmen sich untereinander ab, wenn es draußen kritisch wird oder Hündin schickt Rüde vor oder älterer Hund fühlt sich für Welpe verantwortlich oder oder oder..... Was spielt der Mensch noch für eine Rolle?
    4. Wenn man über einen zweiten Hund nachdenkt, sollte der erste Hund schon gut erzogen sein!!! Hat man den ersten noch nicht unter Kontrolle, wäre es sinnvoll, ersteinmal dessen Erziehung anzugehen, als sich neue Probleme ins Haus zu holen.
  7. Ich hole mir einen Hund aus einer Notvermittlung oder im Ausland und spare das Geld, was ein Rassehund in Deutschland kostet

    1. Ja, das Geld hat man erst einmal gespart. In der Regel ist es so, dass die Hunde aus südlichen Ländern auf der Straße oder im Tierheim zur Welt gekommen sind. Sie kennen das natürliche Leben auf der Straße oder sind überhaupt nicht auf Umweltreize geprägt. Und dann kommen sie nach Deutschland und wir meinen direkt, mit ihnen spazieren gehen zu müssen, als sich erst einmal richtig kennen zu lernen. Probleme sind vorprogrammiert.
    2. Oft sind die Hunde auch nicht gesund, weil sie aus Vermehrerstationen stammen, wo überhaupt nicht auf Gesundheit, Hygiene und Wohlergehen der Hunde geachtet wird. Die Tierarztkosten steigen dann hier ins unermässliche.
    3. Ein Hund kostet Geld!!!! Spare ich an der Anschaffung, muss ich mehr in professionelle Begleitung bei Verhaltensauffälligkeiten investieren. Spare ich am Futter, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er früh erkranken wird. So viele Hunde sterben an Krebs. Wenn ich sehe, was alles so in die Hunde reingeschoben wird, wundert es mich nicht! Spare ich im Welpenalter an der Hundeerziehung, zeigt es sich in der Regel, wenn der Hund erwachsen wird, allerdings ist man dann mit Aufarbeitung und Schadensbegrenzung beschäftigt. Schneller und günstiger wäre die andere Variante, indem man direkt Hilfe annimmt.
    4. Hole ich einen Hund aus einer Tierschutzorganisation muss klar sein, dass er eine Vorgeschichte hat. Man holt kein unbeschriebenes Blatt, sondern hat ein Tier mit einer gewissen Lebenserfahrung. Und was das ist, erfahren wir nie!!!

 

Ja, Hundeerziehung ist nicht einfach. Auch wenn es immer so dargestellt wird. Aber wenn man sich ein wenig auf seinen Hund einlässt und ihn auch richtig kennen lernen möchte, mit seinen Animositäten, Vorlieben, Leidenschaften, Talenten und auch mit ihm diskutiert......das ist Leben, Freundschaft, Kommunikation, Liebe. Eine Bereicherung für mein Leben!!!!!

Was meint Ihr?

 

 

Hundefreudschaften

Hundefreundschaften

Heute möchte ich Euch von einem wunderbaren Hundekontakt erzählen, wo sich wieder zwei gefunden haben, die sich gerne mögen.
Eine Kollegin kam auf mich zu, dass sie einen jungen Ridgeback Rüden im Training hat, für den sie keinen richtigen Kontakt hat. Er sei sehr körperlich und sie hat keinen Hund, der etwas entgegenzusetzen hätte. Alle Kontakte wären schwierig.

Ich hab einen Hund in meiner Hundeschule, der das gut kann.
Auch eine Ridgeback Hündin, die gut 5 Jahre alt und im Hundekontakt recht souverän ist. Gesagt, getan: Meine Kollegin kam mit ihrer Kundin aus Kleve und meine Kundin aus Bergisch Gladbach.
Erst trafen wir uns ohne Hunde und erzählten ein wenig über die Hunde, so dass jeder wusste, wie die Situation des anderen ist. Wir besprachen, wie wir die Situation angehen, dass es nicht eskaliert, sondern für alle Beteiligten gut abläuft.

Dann holten beide Frauen ihre Hunde aus dem Auto. Zuerst kam die souveräne Hündin auf den Platz, dann kam der Jungspund. Weil er so kräftig war, nutzten wir eine 2. Leine, so dass beide Hunde nicht direkt aufeinander losstürmen konnten, sondern erst einmal auf Distanz Geruch aufnehmen konnten und sich ein wenig am Menschen orientieren konnten, bevor der Startschuss kam und die Leinen abgeklickt wurden.

Natürlich stürmte der Jungspund direkt zu der Hündin und wollte den Kopf auflegen, aber die Hündin reagierte sehr souverän und machte ihm locker klar, dass bestimmte Dinge bei ihr nicht laufen.

Sie hatte ihn ja schon auf Distanz entsprechend einschätzen können. Vor lauter Aufregung musste der Jungspund permanent pinkeln. Er hob nicht das Bein, sondern pinkelte nicht strategisch mitten im Terrain im Hocken. Alternativ ging er trinken. Er war lediglich ein aufgeregter junger Kerl, der mit seiner Aufregung nicht so richtig wusste wohin. Sie hat ihm öfter die Leviten gelesen und wenn er nicht mehr weiter wusste: Im Hocken Pinkeln oder Trinken. Witzige Strategie! Es wurden kleine Jagdspiele im Wechsel gemacht, einmal der Jungspund vorne, dann widerum die Hündin. Am Ende konnte die Hündin entspannt auf dem Rasen liegen, ohne dass der Jungspund sie belästigte. Sie ließ ihn entspannt üben, wie man so miteinander Tanzen oder Kuscheln kann und zeigte klare Grenzen auf, was erlaubt ist und was nicht.  Sie hat ihn wunderschön angeleitet.

Eine neue Freundschaft ist entstanden. Aber nicht, weil wir sie direkt aufeinander zustürmen ließen, sondern weil wir erst gecheckt haben, ob die beiden zusammen passen und dann diesen Kontakt entsprechend begleitet haben. Alle haben sich nachher gefreut, besonders die Menschen für ihre Hunde, dass sie einen schönen Hundekontakt hatten.

Wie schön, dass es solche Hunde-Kontakte gibt, wo wunderbare Freundschaften entstehen und ich das begleiten darf!!!!

 

 

Welpen

Sozialisierung und Erziehung

Die Welpenspielgruppe findet Samstags um 10:00 Uhr statt.